Laserbehandlung der Fehlsichtigkeit

Kurz- oder Weitsichtigkeit ist lästig. Jeder, der eine Brille trägt wäre sicherlich froh, wenn er sie nicht benötigte, insbesondere zum Beispiel beim Sport. Die medizinische Technik bittet hier Lösungen an, sich der Brille dauerhaft zu entledigen, die faszinierend erscheinen. Viele Institute bieten heute eine Laserbehandlung des Auges an und versprechen eine wieder völlig normale, teilweise sogar schärfere Sicht als zuvor.

Der Werbung ist Tür und Tor geöffnet - doch Vorsicht ist geboten, nicht alles ist Gold, was da so glänzt! Zuvor ein paar anatomische Grundlagen. Fast immer handelt es sich um eine Kurzsichtigkeit (Myopie), nur selten um die Weit- oder Übersichtigkeit (Hyperopie), sodass dieser Fall nicht zum Tragen kommt. Das kurzsichtige Auge ist im Verhältnis zu seiner Brechkraft zu lang gebaut. Dadurch treffen sich die gebündelten Lichtstrahlen schon in einem Brennpunkt vor der Netzhaut und weichen danach wieder auseinander. So entsteht ein unscharfes, verschwommenes Bild auf der Netzhaut. Mit Hilfe einer Zerstreuungslinse in der Brille wird also die Brechkraft des Auges reduziert und die scharfe Abbildung jetzt auf der Netzhaut fokussiert.

 


Besonders wichtig und dem Laien nicht bekannt ist, dass die Netzhaut, das lichtaufnehmende Nervengeflecht, leider nicht im gleichen Maße das vererbte überschießende Längenwachstum des Augapfels mitgemacht hat und somit dem Augapfel von innen jetzt nur unter Spannung auskleidet. Wenn es nun, wie es sehr häufig geschieht, zwischen dem 28. und 30. Lebensjahr zu einem weiteren Wachstumsschub des Auges kommt, die Kurzsichtigkeit also stärker wird, hält die Netzhaut der Spannung nicht mehr stand - sie reißt ein und löst sich ab. Die Folge sind hier blinde Stellen, die keinen Seheindruck mehr erzeugen.

Die Hornhaut selbst ist ein klares, durchsichtiges, etwa 0,5mm dickes Organ. Sie ist vorne und hinten von einer Gewebeschicht (Epithel) bedeckt und verfügt über keine eigene Blutgefäßversorgung. Der Stoffwechsel, also Sauerstoff- und Nährstoffaufnahme, sowie Abgabe der Stoffwechselprodukte erfolgen nur durch Diffusion. Damit befindet sich die Hornhaut eigentlich immer in einem Zustand der Unterversorgung. Es ist sicher verständlich, dass so ein Organ äußerst empfindlich auf jegliche Eingriff reagiert.